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7 irre Möglichkeiten, wie ChatGPT das Gesundheitswesen verändern könnte

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Januar, 2023

ChatGPT, das im November 2022 von OpenAI veröffentlichte KI-Chatbot Modell, wird von vielen als der Game Changer des Jahres 2023 bezeichnet. Aktuellen Meldungen zufolge plant Microsoft sogar, ChatGPT in die eigene Suchmaschine Bing zu integrieren.1vgl. Kramer, Josefine: Microsoft will ChatGPT in Bing integrieren und Google Konkurrenz machen. t3n, 05. Januar 2023; https://t3n.de/news/microsoft-chatgpt-bing-google-konkurrenz-1524977/ Was ChatGPT ist, wie es funktioniert und wie es im Gesundheitswesen und in der Pflege in Zukunft eingesetzt werden könnte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein KI-Chatbot, der menschliche Texteingaben verstehen und sehr natürlich darauf antworten kann. Der Bot kann verschiedene Aufgaben übernehmen, wie Fragen beantworten, Gedichte schreiben, Tweets verfassen, Codezeilen ausgeben, Datensets analysieren sowie Bücher und andere Texte zusammenfassen. Dabei verfügt ChatGPT über eine hohe Sprachgewandtheit und Kreativität und kann zudem auf Folgefragen eingehen. Es kann Texte vereinfachen, die in Fachsprache geschrieben sind. Es kann Geschichten mit der Stimme eines Prominenten wiedergeben sowie die Behebung von Programmierfehlern übernehmen.

Wer ist OpenAI?

ChatGPT ist ein „Baby“ von OpenAI – eine Organisation, die sich der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) widmet. Sie wurde 2015 von Elon Musk, Sam Altman und anderen gegründet. OpenAI hat 2021 bereits durch Dall-E die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen – ein Programm, das fotorealistische Bilder auf der Basis von Texteingaben erstellen kann. Musk soll seit Februar 2018 wegen angeblicher Interessenkonflikte jedoch nicht mehr dabei sein, da Tesla ebenfalls an KI forscht.

OpenAI wurde ursprünglich als gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet, erfuhr aber im Jahr 2019 eine Umstrukturierung und ist nun Teil eines Mutterkonzerns, der einem „Capped Profit“-Modell folgt. Das bedeutet, dass die Organisation einerseits Teile seiner Forschungsarbeit auf Open-Source-Basis kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Anderseits aber auch in einem gewissen Rahmen Profite mit der Technologie erwirtschaften darf.

Die Organisation ist durch Spendengelder in Höhe von insgesamt 1 Milliarde US-Dollar finanziert. Geldgeber sind Elon Musk,PayPal Co-Gründer Peter Thiel, Infosys und Amazon Web Services.2vgl. Wikipedia: ChatGPT. https://de.wikipedia.org/wiki/OpenAI 3vgl. Danti, Andrea: Tech Giants pledge ¢1bn for ‚altruistic AI‘ venture. OpenAI. BBC News online, 12 Dezember 2015; https://www.bbc.com/news/technology-35082344

Wie funktioniert ChatGPT?

ChatGPT ist ein Chatbot, welcher die Technologie von GPT-3.5, einer verbesserten Version von GPT-3 (Generative Pretrained Transformer 3), nutzt. Es nutzt große Mengen von Textdaten, um neue Texte zu generieren. Es versucht, Muster in den Textdaten zu erkennen und die Antwort zu erraten, die am wahrscheinlichsten auf die Nutzereingabe passt.

Seine Basis? Es nimmt alle jemals geschriebenen Wikipedia-Artikel, jedes existierende Buch, Millionen von akademischen Zeitschriften, alle unsere Online-Rezensionen und das gesamte Internet auf. Dabei ist die Rechengröße der zugrunde liegenden Sprachmodelle so atemberaubend groß, dass OpenAI allein für den Betrieb der hierfür notwendigen Infrastruktur in den letzten Jahren zig Millionen Dollar ausgegeben hat.

OpenAI verbessert das Sprachmodell von ChatGPT durch „Reinforcement Learning from Human Feedback“. Das heißt, Menschen beantworten zunächst Eingaben, um das Modell zu verbessern. ChatGPT beantwortet dann selbst Eingaben und erstellt mehrere Ausgaben. Ein Mensch bewertet diese Ausgaben und gibt eine Rangfolge von der besten bis zur schlechtesten Ausgabe an.

ChatGPT berücksichtigt auch dieses Feedback und versucht, die Ausgabe mit einem Algorithmus zu optimieren. Das bedeutet, dass für schlechte Ausgaben das Modell bestraft und für gute belohnt wird. Das Sprachmodell von ChatGPT wird also mit Hilfe von menschlichem Feedback verbessert.

OpenAI wird bald GPT-4 herausbringen, das mit voraussichtlich 100 Billionen Parametern noch größer sein wird.

Wie könnte ChatGPT das Gesundheitswesen verbessern?

Eine spannende Frage ist natürlich, wie dieser unglaubliche KI-Chatbot namens ChatGPT, der uns vorgaukelt, ein Mensch zu sein, die Gesundheitsbranche verändern könnte. Nachfolgend finden Sie 7 Antworten:

1. Abruf von medizinischen Informationen

Über ChatGPT könnten Ärzte, Pflegekräfte und auch Patienten medizinische Informationen wie zum Beispiel Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen erhalten. So müssten Ärzte nicht mehr außerhalb der regulären Termine auf Patientenanfragen auf Patientenportalen antworten, da hier ChatGPT zum Einsatz kommen könnte.

2. Training (e-Learning)

ChatGPT könnte eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Schülern und Auszubildenden in der Pflege übernehmen – insbesondere auch von solchen mit Migrationshintergrund. ChatGPT könnte ihnen ad hoc und sogar direkt bei der Arbeit aufkommende Fragen beantworten – in beliebiger Sprache.

3. Schreiben und Korrigieren von Texten

ChatGPT kann heute schon beim Schreiben von Texten behilflich sein – zum Beispiel von Standardvorgehensweisen (SOP’s). Ganz nebenbei kann ChatGPT dabei auch mögliche grammatikalische Defizite ausgleichen.

4. Besseres Verstehen durch die Vereinfachung von Fachtexten

Patienten können ChatGPT mit einem für sie unverständlichen Arztbrief füttern und die KI bitten, den Inhalt in eine für sie oder Kinder verständliche Sprache zu „übersetzen“.

5. Bessere Chatbots – Informationssammlung und -strukturierung

ChatGPT könnte die Qualität von Chatbots verbessern. Intelligente Chatbots könnten beispielsweise bereits während einer Patientenanfrage durch die Integration von ChatGPT alle gesundheitsrelevanten Informationen von dieser Person sammeln und sie strukturiert und nahtlos in einer Patientenakte zusammenführen. Das würde Verwaltungsangestellten mehr Zeit verschaffen und das Kundenerlebnis (Experience) verbessern.

6. Kurze Zusammenfassungen

Die Technologie, die ChatGPT antreibt, könnte auch Gesundheitsdaten kurz zusammenfassen. Ärzte oder Pflegekräfte könnten sich dann, wenn sie mit einem unbekannten Patienten konfrontiert werden, in wenigen Sekunden die gesamte Krankengeschichte kurz zusammenfassen lassen und würden so Diagnosen, Allergien oder Ergebnisse von Arztbesuchen schneller erfassen und verstehen. Das würde eine enorme Zeitersparnis mit sich bringen und in Notfällen unter Umständen sogar Leben retten. Auch Bücher oder schwer verständliche Studien kann man sich so kurz zusammenfassen lassen.

7. Analyse von Datensets

ChatGPT kann helfen Datensets zu analysieren – zum Beispiel Daten zu Trinkmengen, Ausscheidungsmengen, Gewichtsverlauf oder Vitalwerten wie Blutdruck, Blutzucker, Temperatur, Puls, Atemfrequenz und BMI. Wie das ChatGPT macht, können Sie dem nachfolgenden Video entnehmen.

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Welche Nachteile hat ChatGPT heute?

ChatGPT hat heute noch einige Nachteile. Diese sind:

  • ChatGPT arbeitet aktuell mit einem Datenbestand von 2021. Fragt man ChatGPT beispielsweise, wie ChatGPT das Gesundheitswesen verändern wird, dann kann die KI diese Frage nicht beantworten, weil es ChatGPT nicht kennt – es wurde ja erst im November 2022 veröffentlicht.
  • ChatGPT stellt keine Nachfragen, wie der Nutzer etwas gemeint haben könnte – selbst wenn mehr Informationen seitens des Nutzers die Antwort stark verbessern würden.
  • ChatGPT wirft (im Gegensatz zu Google) keine Quellenangaben aus. Das ist gerade für den medizinischen Kontext schwierig, da man so nicht einschätzen kann, wie vertrauenswürdig die gelieferten Antworten sind.
  • Die „Q&A Seite“ von ChatGPT sagt selbst, dass die KI manchmal falsche Antworten, schädliche Anweisungen oder verzerrte Inhalte produzieren kann.
  • ChatGPT erscheint im Vergleich zu Google manchmal recht langsam.
  • Es gibt einige Nutzer, die im Netz davon sprechen, das ChatGPT Probleme mit (leichten) Mathematikaufgaben haben soll. Ich konnte diese aber nicht reproduzieren.

Fazit und Aufruf

ChatGPT scheint ein machtvolles Werkzeug zu sein, dass das Zeug dazu hat, viele Lebens- und Arbeitsbereiche zu disruptieren – auch im Gesundheitswesen. Die aktuelle Version hat noch einige Ecken und Kanten. Aber ich bin mir sicher, dass die Entwicklungskurve rasant verlaufen wird. Ich bin deshalb der Auffassung, dass man ChatGPT unbedingt auf dem Radar haben muss.

Wie finden Sie ChatGPT? Welche Erfahrungen haben Sie schon damit gemacht? Wie sehen Sie die Zukunftsperspektiven von ChatGPT im Gesundheitswesen? Schreiben Sie Ihre Meinung in die Kommentare! Sie haben ChatGPT noch nicht ausprobiert? Dann können Sie das hier direkt nachholen: https://chat.openai.com

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